campione hat geschrieben:Aber ist "einfach behalten" wirklich eine sinnvolle Option, wenn wir wissen, dass der Trainer nicht auf ihn setzen wird? Es geht dann am Ende eben immer noch darum, dass man wenigstens an den Gehaltskosten spart.
Naja, bei drei Mittelfeldspielern die man starten lassen will und 38 Ligaspielen plus mindestens 6 (eher 10) internationalen Spielen plus 2-3 Cupspielen, also ca. 50 Partien, wird man schon mehrere Mannen brauchen, also bestenfalls drei Starter und drei Ersatzleute, von denen mindestens 1-2 wirklich annähenrd ebenbürtig sein sollte. Gehen wir von einem Startmittelfeld Brozo-Barella-Sensi aus, dann haben wir noch Gagliardini, Vecino, Valero, Joao Mario und Nainggolan. Einen oder zwei kann man also verkaufen, am klügsten wäre wohl wer der vier Ersatzleute:
- Gagliardini, Joao Mario Vecino und Valero könnten wohl ohne (oder mit nur marginalem) Bilanzverlust verkauft werden.
- Bei Vecino und Gagliardini gelingt wohl zusätzlich ein Verkauf ohne allzu großem Verlust gegenüber der Einkaufsumme.
- Bei Joao Mario und Nainggolan spart man sich vermutlich mehr Gehalt als bei den anderen.
- Valero ist der älteste.
Also ich würde mich in Summe für Joao Mario und Valero entscheiden.
campione hat geschrieben:1. Radja bleibt, obwohl wir ihn nicht brauchen (100% Gehaltskosten - kein Bilanzverlust)
Dann wäre er wohl immer noch mindestens (!) die 4. Wahl, wenn man es objektiv betrachtet, und käme im Verlauf von 50 Spielen sicher wieder zu seinen rund 30 Einsätzen.
campione hat geschrieben:Radja wird verliehen (0-30% Gehaltskosten - kein Bilanzverlust)
Naja, den Abschreibunggsverlust hast du für dieses Jahr, ohne dass du ihn genutzt hast plus du zahlst noch einen großen Teil des Gehalts. Er wird weniger wert, ohne dass du ihn nutzt. Find ich wenig prickelnd.
campione hat geschrieben:3. Radja wechselt für 10-15 Mio (Kosten: 0% Gehaltskosten - 10-15 Mio Bilanzverlust)
Mit den 15 Millionen deckst du den Abschreibungsverlust für dieses Jahr, plus real hast du 10-15 Millionen mehr also sonst plus du sparst dir das volle Gehalt.
Vielleicht überseh ich da was, aber für mich wäre hier ein "Aufbrauchen" am sinnvollsten (Nainggolan, Vecino und Gagliardini als Ersatz - wäre für mich nicht mal so schlecht. Alternativ noch Valero statt Vecino, wenn man mehr einnehmen und was riskieren möchte, bzw. einen größeren finanziellen Spielraum anderswo braucht).
campione hat geschrieben:Mit Gagliardini und Vecino wird ja geplant (und beide sind btw noch nicht vollständig abgeschrieben). Valero steht sicherlich auf dem Verkaufszettel aber wird wohl schwer zu veräußern sein
Angeblich war Fiorentina an einem ablösefreien Transfer interessiert gewesen, aber Inter wollt nicht. Wäre doch auch nicht verkehrt gewesen, da spart man sich wenigstens das Gehalt und hat keinen Verlust in der Bilanz.
campione hat geschrieben:Stimmt, die Option gibt's ja auch noch xD
Würd auch gern drüber lachen, aber mir fallen zu viele Beispiele ein...
campione hat geschrieben:inter hat geschrieben:Man hat aber auch andere Ausgaben und kann die 10 Millionen ja nicht nur in Spieler investieren, oder würden Investitionen in Trainingseinrichtungen oder Stadion-Infrastruktur, etc. auch in den Bilanzteil fallen, der FFP-relevant ist?
Nein soweit ich weiß nicht.
Aber wäre doch nicht allzu klug wertvolles Kapital aus dem Spielerinventar (wo es so schwer ist Budget zu generieren) abzuziehen und woanders reinzustecken wo die Regulierungen nicht so streng sind.
Grundsätzlich nicht, aber wenn man nicht anders kann, ist es besser 15 Millionen für sowas zu haben, als den Spieler ungenutzt zu lassen und das Geld quasi verfallen zu lassen.
campione hat geschrieben:inter hat geschrieben:Möglich, dass es aber spielerisch oder taktisch nicht immer das Beste ist (und langfristig dadurch auch wirtschaftlich), sollte der Fall Banega zeigen. Den hat man lieber als Joao Mario verkauft, weil Banega ja gratis kam und die Einnahmen bilanztechnisch ein Reingewinn waren, aber der Transfer war natürlich ein qualitativer Schaden und hat in weiterer Folge auch wirtschaftlich geschadet: Die Absanz eines echten 10ers hat nämlich in weiterer Folge zur Leihe von Rafinha und später zum Kauf von Nainggolan geführt, der nun schließlich wieder bilanztechnische Probleme mit sich zieht, womit sich der Kreis schließt.
Verstehe was du meinst.
Nur: Joao Mario statt Banega verkaufen wäre ja damals keine Alternative gewesen weil: Mit Banega hatte man eben die Plusvalenze, mit Joao wär ein Verlust verbucht worden, hätte die Lage aufs FFP bezogen also noch schlimmer gemacht.
Das kurzfristig bestimmt, aber langfristig nicht. Hier sieht man halt wieder schön, wie saudeppert dieses FFP in der Praxis funktioniert.
campione hat geschrieben:Finde auch genau hier muss man eben mit Kritik am FFP ansetzen, denn dieses System sorgt für alles andere aber sicher nicht dafür dass ein Verein irgendwo sinnvoll wirtschaftet, eher verführt es zu extremer Bilanzpfuscherei was sich, wie an deinem Beispiel zu erkennen, langfristig auch mal negativ auf das "reale" wirtschaftliche Ergebnis auswirken kann.
Bilanzpfuscherei, Hintertürchen, Ungleichheiten und ein Einzementieren des Status Quo - eine ganz schreckliche Regelung ist das. Und jetzt wird unverblühmt an der nächsten EInzementierung gearbeitet, indem man die Großen leistungsunabhängig in eine Superliga verpflanzen will und nur eine Reihe von Gästen über sportliche Qualifikation dazu eingeladen werden kann.
campione hat geschrieben:naja, er sprach explizit von einem Auto welches man nie fährt
Bei einer Wertanlage ist es was anderes. Fußballspieler sind in diesem Sinne doch eher Nutzgegenstände - außer man verleiht sie gratis: dann sind sie Wertgegenstände, die als Neuwagen ihren Wert noch steigern können, aber als Oldtimer fast nur noch verlieren können. Genau wie beim Nutzauto, genau gegenteilig wie beim Museumsstück.