Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team




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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon inter » Di 4. Jun 2019, 09:14

@Campione1: Sag ja nicht, dass er direkt wegen des Leistungswettberwerbs, wie du es nennst, rausgeworfen wurde, sondern weil der bei Inter nicht erfolgreich werden konnte. Ob es an den "etablierten" Spielern lag, die sich ihre Stammplatzgarantie nicht wegnehmen lassen wollten, an der Geduld der Bosse oder an den ausbleibenden Resultaten lag, ist letztlich nicht entscheidend. Offenbar haben bei Inter die Spieler sowie die Ungeduld der Fans und Bosse zu viel zu sagen.

@Figo: Glaub auch, dass es an den Strukturen liegt. Nur zum letzten Satz: Man muss kein Ausbildungsverein sein, um die Jugend zu fördern. Bei Bayern, Barca, Milan oder Real kommen auch immer wieder Jugendspieler durch.

@Campione2: Glaub nicht, dass die Herangehensweise des Trainers stur dieselbe bleiben kann. Klar, bei Barca kannst genauso arbeiten wie bei ManU, bei Ajax so wie bei Porto, aber wenn du von einem No-Budget-Verein zu einem Big-Spender-Verein wechselst, wirst als Trainer deine Herangehensweise wohl ändern (und andersrum sowieso ändern müssen). Wie bereits erwähnt, haben auch Mazzarri, Spalleti und Conte ganz anders gearbeitet, als sie bei Reggiana, Empoli oder Ascoli waren, als dann bei Napoli, Roma oder Juve. Wie du sagst, genau daran erkennt man einen Topcoach - der beweist, dass er beides kann. Wie Klopp, Mourinho, Tuchel, Conte, Spalletti, etc.
Gasperini und Mihajlovic hatten bislang nur bei Kleinen Erfolg (was aber auch an den Umständen liegen kann), Zidane und Guardiola haben sich nur bei den ganz Großen bewiesen. Aber egal, welchen Ruf ein Trainer hatte, bei Inter hat noch keiner nachhaltig Jugendspieler eingebaut. Kurzfristig war es bei Pirlo, Frey, Ventola, Martins, Santon und Balotelli der Fall, ansonsten fällt mir in den letzten 25 Jahren kein Jugendspieler ein, der mehrere Spiele in de A-Mannschaft absolviert hat und selbst von denen waren nur zwei mehr als zwei Saisonen beim Club. In der Zwischenzeit hat Roma Totti, De Rossi, Aquilani, Florenzi und viele andere rausgebracht und Milan Abate, De Sciglio, Donnarumma und Crutone, und wer weiß, wen ich bei denen noch alles vergessen hab. Nachdem Trainer, Bosse und Spieler hier so schnell wechseln, muss es wohl an den Fans liegen, die sind die einzige Konstante. ;)
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von Anzeige » Di 4. Jun 2019, 09:14

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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon campione » Fr 14. Jun 2019, 10:23

inter hat geschrieben:@Campione1: Sag ja nicht, dass er direkt wegen des Leistungswettberwerbs, wie du es nennst, rausgeworfen wurde, sondern weil der bei Inter nicht erfolgreich werden konnte. Ob es an den "etablierten" Spielern lag, die sich ihre Stammplatzgarantie nicht wegnehmen lassen wollten, an der Geduld der Bosse oder an den ausbleibenden Resultaten lag, ist letztlich nicht entscheidend. Offenbar haben bei Inter die Spieler sowie die Ungeduld der Fans und Bosse zu viel zu sagen.


Wer soll was in einem Unternehmen entscheiden wenn nicht die Bosse?

inter hat geschrieben:@Figo: Glaub auch, dass es an den Strukturen liegt. Nur zum letzten Satz: Man muss kein Ausbildungsverein sein, um die Jugend zu fördern. Bei Bayern, Barca, Milan oder Real kommen auch immer wieder Jugendspieler durch.


An den Strukturen kann es ja nicht liegen wenn unsere Primavera angeblich Jahr für Jahr so vollgespickt mit talentierten Spielern ist. Die Strukturen sind in der Hinsicht absolut gegeben.
Man braucht da echt keine Wissenschaft draus machen weil es ist wirklich so simpel: Der Coach alleine entscheidet wer spielt. Wenn der kein Auge auf die Jugend hat und keinem eine Chance geben will gibt's auch keine Integration.
Es muss nur mal 2-3 Jahre einer da sein der den Jungspunden sehr gerne mal eine ernsthafte Chance gewährt und die Florenzis, Cutrones etc. entstehen von ganz allein. Natürlich vorausgesetzt sie nutzen dann auch ihre Chance, aber das sollte bei uns ja kein Problem sein bei den ganzen Messis und Ronaldos, die wir Jahr für Jahr in unserer Primavera haben ;)

inter hat geschrieben:@Campione2: Glaub nicht, dass die Herangehensweise des Trainers stur dieselbe bleiben kann. Klar, bei Barca kannst genauso arbeiten wie bei ManU, bei Ajax so wie bei Porto, aber wenn du von einem No-Budget-Verein zu einem Big-Spender-Verein wechselst, wirst als Trainer deine Herangehensweise wohl ändern (und andersrum sowieso ändern müssen). Wie bereits erwähnt, haben auch Mazzarri, Spalleti und Conte ganz anders gearbeitet, als sie bei Reggiana, Empoli oder Ascoli waren, als dann bei Napoli, Roma oder Juve. Wie du sagst, genau daran erkennt man einen Topcoach - der beweist, dass er beides kann. Wie Klopp, Mourinho, Tuchel, Conte, Spalletti, etc.
Gasperini und Mihajlovic hatten bislang nur bei Kleinen Erfolg (was aber auch an den Umständen liegen kann), Zidane und Guardiola haben sich nur bei den ganz Großen bewiesen. Aber egal, welchen Ruf ein Trainer hatte, bei Inter hat noch keiner nachhaltig Jugendspieler eingebaut. Kurzfristig war es bei Pirlo, Frey, Ventola, Martins, Santon und Balotelli der Fall, ansonsten fällt mir in den letzten 25 Jahren kein Jugendspieler ein, der mehrere Spiele in de A-Mannschaft absolviert hat und selbst von denen waren nur zwei mehr als zwei Saisonen beim Club. In der Zwischenzeit hat Roma Totti, De Rossi, Aquilani, Florenzi und viele andere rausgebracht und Milan Abate, De Sciglio, Donnarumma und Crutone, und wer weiß, wen ich bei denen noch alles vergessen hab. Nachdem Trainer, Bosse und Spieler hier so schnell wechseln, muss es wohl an den Fans liegen, die sind die einzige Konstante. ;)


Sehe ehrlich gesagt nicht wo ein Kloppo groß seine Rangehensweise angepasst hat? Gerade er als Konzeptrainer doch schon gar nicht!
Der zieht jetzt bei Liverpool doch das gleiche Programm durch wie schon immer - außer dass die Ablösesummen sich eben auf einem anderen Niveau bewegen. Das gleiche gilt eigentlich auch für Tuchel und erst recht für Mou, der hat ja überhaupt gar nichts an seiner Arbeitsweise verändert seit Portozeiten. Conte ist auch immer Contetypisch egal wo er trainiert.
De Boer spielt immer offensiv und will auf junge wilde setzen, egal ob er Inter, Ajax oder Crystal Palace trainiert. Ich glaube das genügt an Beispielen.
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon inter » Fr 14. Jun 2019, 15:40

Kritisier nicht, dass die Bosse entscheiden, sondern dass die Inter-Bosse zu wenig Geduld haben und so keine Jugendspieler aufgebaut werden können.

Der Übergang von den Jugendteams zum Erstteam klappt bei Inter nicht. Man kann natürlich sagen, dass das an Spalletti, Vecchi, Pioli, Mancini beim zweitem Mal, Mazzarri, Stramaccioni, Ranieri, Gasperini, Leonardo, Benitez, Zaccheroni, Verdelli, Tardelli, Lippi, Hoddgson, etc. liegt (unter Cúper kam Martins, unter Mancini beim ersten mal kam Balotelli und unter Mourinho kam Santon - gab es sonst einen Jugendspieler, der mehr als zwölf Monate Stammspieler beim Verein war?).

Oder man sieht Inter als gemeinsamen Nenner, da Spalletti bei Empoli zahlreiche Eigenbauspieler aufgebaut hat, Gasperini das jetzt bei Atalanta macht, etc. Nicht einmal Jugendcoach Strammaccioni hat bei Inter langfristig einen Jugendspieler aufgebaut (verletzungsbedingt kamen am Ende seiner Amtszeit, als alles schon wurscht war, noch ein paar Spieler zum Debut).

Wenn die ganzen Florenzis und Crutones von allein entstehen, dann frag ich mich schon, wieso unter keinem der Trainer Zaniolo, Bonucci, Biraghi, Benassi, etc. entstanden sind. Zaniolo bekam nie eine Chance, die anderen schon und waren nicht schlecht. Da kauft man sich lieber einen Peireira oder Erkin, bevor man denen vertraut. Und wie gesagt, das liegt nicht an jedem einzelnen Intertrainer (die das großteils anderswo nicht so gehandhabt haben), sondern wohl auch an der Struktur. Bei Inter gewinnt die Nachwuchsmannschaft Trophäen, aber jeder Nachwuchsbereich spielt anders und definiert den Erfolg über die Nachwuchstrophäen, nicht über die Anzahl an Spielern, die im A-Team landen. Bei Ajax oder Barca spielen alle von Anfang an dasselbe System. Das macht die Umstellung einfach leichter.

Klopp hat sein Konzept, aber nicht nur die Höhen der Transfersummen, sondern auch beim Aufwand, den er in den Einbau von Jugendspielern nimmt, hat sich Klopp angepasst. Außer Alexander-Arnold hat er bei Liverpool keinen Jugendspieler rausgebraucht (was schon mehr ist als bei Inter in der Zeit durchgekommen ist), aber bei Dortmund waren es schon noch deutlich mehr (Götze, Subotic, Bender, Großkreutz, Günter, Schmelzer, Durm,...) und bei Mainz vermute ich mal waren es noch mehr. Das ist auch nicht nur durch die Dauer zu erklären. Dasselbe gilt natürlich auch für Tuchel.

Und wie gesagt, Spalletti hat bei Empoli, Udinese und der Roma mit Di Natale, Luca Toni, Christian Amoroso, Okaka, Muntari, Gyan, Felipe, Tissone und viele andere debüttieren lassen.

Die Trainer passen sich also schon auch an. Wenn De Boer bei Crystal Palace sich nicht anpasst und glaubt, mit dem Underdog auf Teufel komm raus offensiv spielen zu müssen, sieht man, wie es endet. Bei Inter nach 11 in London nach 4 Spielen. Und bei Ajax hat man die Defensivschwächen auch gegen Salzburg gesehen. Der ist vielleicht kein guter Trainer, eben weil er seinen Stil nicht anpasst.
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon campione » Di 18. Jun 2019, 16:44

inter hat geschrieben:Kritisier nicht, dass die Bosse entscheiden, sondern dass die Inter-Bosse zu wenig Geduld haben und so keine Jugendspieler aufgebaut werden können.
Welche Bosse meinst du jetzt genau? Es gab eine Menge davon in den letzten 10 Jahren ;) Du verstehst worauf hin aus will??
inter hat geschrieben:Der Übergang von den Jugendteams zum Erstteam klappt bei Inter nicht. Man kann natürlich sagen, dass das an Spalletti, Vecchi, Pioli, Mancini beim zweitem Mal, Mazzarri, Stramaccioni, Ranieri, Gasperini, Leonardo, Benitez, Zaccheroni, Verdelli, Tardelli, Lippi, Hoddgson, etc. liegt (unter Cúper kam Martins, unter Mancini beim ersten mal kam Balotelli und unter Mourinho kam Santon - gab es sonst einen Jugendspieler, der mehr als zwölf Monate Stammspieler beim Verein war?).Oder man sieht Inter als gemeinsamen Nenner, da Spalletti bei Empoli zahlreiche Eigenbauspieler aufgebaut hat, Gasperini das jetzt bei Atalanta macht, etc. Nicht einmal Jugendcoach Strammaccioni hat bei Inter langfristig einen Jugendspieler aufgebaut (verletzungsbedingt kamen am Ende seiner Amtszeit, als alles schon wurscht war, noch ein paar Spieler zum Debut).
Oder aber man sieht die Ursache in einer Kombination aus allen zugrundeliegenden Tatsachen und versucht nicht krampfhaft Kausalzusammenhänge zu konstruieren um dann einer Seite die absolute Schuld in die Schuhe zu schieben ;)Mal ehrlich: Zwischen Moratti-Branca-Zaccheroni-steinreich, Thohir-Ausilio-Mazzarri-Pleite und Suning-Marotta-Conte-neureich liegen doch WELTEN. Da kann man doch schlecht von DEM Inter sprechen…Dass Inter generell und gerade nach den letzten Jahren ein sehr schwieriger Club und zwar für alle Beteiligten ist (warum auch immer... das ist ein ganz anderes, sehr komplexes Thema) da sind wir uns glaub ich alle einig.
Und ich gehe auch damit D’Accord, dass das konkret die Integration von jungen Spielern erschweren kann , ja.
Macht es das aber unmöglich für einen Trainer? Nein!
inter hat geschrieben:Wenn die ganzen Florenzis und Crutones von allein entstehen, dann frag ich mich schon, wieso unter keinem der Trainer Zaniolo, Bonucci, Biraghi, Benassi, etc. entstanden sind. Zaniolo bekam nie eine Chance, die anderen schon und waren nicht schlecht. Da kauft man sich lieber einen Peireira oder Erkin, bevor man denen vertraut. Und wie gesagt, das liegt nicht an jedem einzelnen Intertrainer (die das großteils anderswo nicht so gehandhabt haben), sondern wohl auch an der Struktur.
Die Frage im ersten Satz beantwortest du dir ja selbst im darauffolgenden Satz xDEs ist am Ende eben des Trainers Verantwortung den Spielern das vertrauen auszusprechen oder nicht, dagegen kann keiner was sagen. Die "Kette des Vertrauens" ist i.d.R. nunmal folgende: Verantwortliche vertrauen den Coach >> Coach vertraut den Spielern.Insofern ist es mE einfach falsch (egal welchen) Trainer in der Hinsicht komplett aus der Verantwortung zu nehmen.Zeit hatte ein Spalle mit seinen 2 Jahren Amtszeit allemal genug für sowas. Letzten Endes muss man sich halt doch Fragen was ihn, trotz aller Widrigkeiten, jetzt konkret davon abgehalten haben soll zB einen Zaniolo mal einfach auszuprobieren. Ich meine da war eine offensichtliche Vakanz auf einer Position mit der Spalle auf jedenfall geplant hat, da gab es einen hochtalentierten Spieler in den eigenen Reihen… Die nächsten Schritte hätten sein können: Spieler bekommt die Chance von >> ein Stern geht auf… Aber nein! Stattdessen zog es Spalle vor in der HR 17/18 Spieler für diese vakante Position zweckzuentfremnden, in der RR zog er die Rafinha-Leihe vor und als man ihn nicht über den Sommer hinaus verpflichten konnte, wurde Zaniolo schlussendlich eingetauscht um damit die Ablöse von Spalles absoluten Wunschspieler Naingollan zu drücken. Das spricht doch Bände!Soll jetzt auch gar keine harsche Kritik sein, weil immerhin ist es ja irgendwo auch nachvollziehbar dass man lieber auf gestandene Spieler statt irgendwelche Greenhorns setzt, zumindest würde es mir so gehen... Klar ist die ganze Zaniolo-Geschichte zwar auch mal wieder ein klassischer Fall von "nachher ist man halt gscheiter" aber in dem Fall waren wir anscheinend sogar klug genug das zu erkennen. Denn will man Ausilios Worten glauben schenken waren wir zu Beginn ganz und gar nicht davon beigeistert Zaniolo herzugeben. Aber da die Roma ihn unbedingt forderte und Spalle unbedingt seinen Ninja wollte, haben wir es schlussendlich halt doch getan. Und da Frage ich mich dann doch, in was für einer Welt wir hier bitte leben, wo der Trainer hier komplett aus der Verantwortung genommen wird. In meinen Augen absurd... Finde da hat jeder sein Süppchen mitgekocht und seinen Anteil dran. Und so wird das vermutlich auch in X anderen Fällen gewesen sein. Ein Sportdirektor oder Manager wird wohl in den seltensten Fällen sauer sein und sich völlig quer stellen wenn sein Trainer ankommt und meint "Du, ich brauch keinen X Millionenschweren Transfer auf Position X. Unser X hat mMn unglaubliches Potential und wird seinen Weg machen, mit dem kann und will ich arbeiten!", sondern sich viel eher glücklich schätzen dass er sich das Budget für andere Deals freihalten kann.
inter hat geschrieben:Bei Inter gewinnt die Nachwuchsmannschaft Trophäen, aber jeder Nachwuchsbereich spielt anders und definiert den Erfolg über die Nachwuchstrophäen, nicht über die Anzahl an Spielern, die im A-Team landen.
Keine Ahnung ob das so ist.
inter hat geschrieben:Bei Ajax oder Barca spielen alle von Anfang an dasselbe System. Das macht die Umstellung einfach leichter.
Kann es leichter machen. Ich behaupte aber wer Qualität besitzt braucht das nicht und setzt sich auch so durch wenn er die Chance erhält. Wie lange hat ein 18 jähriger Zaniolo gebraucht um bei der Roma Fuß zu fassen?
Wer 2-3 Saisons als Stammspieler Zeit braucht um maximal solide zu werden ist es auf dem Niveau auf dem wir spielen wollen nicht wert. So hart es klingt, aber so läuft Businees.
inter hat geschrieben:Klopp hat sein Konzept, aber nicht nur die Höhen der Transfersummen, sondern auch beim Aufwand, den er in den Einbau von Jugendspielern nimmt, hat sich Klopp angepasst. Außer Alexander-Arnold hat er bei Liverpool keinen Jugendspieler rausgebraucht (was schon mehr ist als bei Inter in der Zeit durchgekommen ist), aber bei Dortmund waren es schon noch deutlich mehr (Götze, Subotic, Bender, Großkreutz, Günter, Schmelzer, Durm,...) und bei Mainz vermute ich mal waren es noch mehr. Das ist auch nicht nur durch die Dauer zu erklären. Dasselbe gilt natürlich auch für Tuchel.
Stimmt, wenn man es nur auf diese eine Sache bezieht ist da durchaus was dran. Ist das dann aber eben nicht auch ein Stück weit normal bei großen Vereinen mit hohen Ansprüchen und gar keine so sonderbare Eigenheit bei uns?
Man muss hier eben ganz klar zwischen müssen und können unterscheiden. Natürlich verstärke ich mich tendenziell lieber mit fertigen Spielern als dass ich auf die Greenhorns aus der Jugend setzen muss wenn wir mein Verein das ermöglichen kann. Vor allem mit so einem Leistungsdruck im Rücken.
inter hat geschrieben:Und wie gesagt, Spalletti hat bei Empoli, Udinese und der Roma mit Di Natale, Luca Toni, Christian Amoroso, Okaka, Muntari, Gyan, Felipe, Tissone und viele andere debüttieren lassen.
Wie gesagt, zwischen können und müssen sollte man unterscheiden, EMpoli ist was anderes als Inter. Kann ja auch sein, dass ein Spalle vor 20 Jahren einfach ein anderer Trainertyp war und sich über die Jahre in diese Richtung entwickelt hat. Vielleicht sind es aber auch nur Ausnahmen.
keine Ahnung, kann jedenfalls nur seine 2 Jahre bei Inter wirklich beurteilen und da war es eindeutig was ich gesehen haben. Was ich über Spallettis Vergangenheit dann zusätzlich noch höre und lese ist was anderes, passt aber immerhin durchaus in dieses Bild und so gar nicht in das was du da schreibst.
inter hat geschrieben:Die Trainer passen sich also schon auch an. Wenn De Boer bei Crystal Palace sich nicht anpasst und glaubt, mit dem Underdog auf Teufel komm raus offensiv spielen zu müssen, sieht man, wie es endet. Bei Inter nach 11 in London nach 4 Spielen. Und bei Ajax hat man die Defensivschwächen auch gegen Salzburg gesehen. Der ist vielleicht kein guter Trainer, eben weil er seinen Stil nicht anpasst.
Sie passen sich eben dem Niveau entsprechend an aber ich bleibe dabei, seinen grundlegen Stil ändert ein Trainer (i.d.R.) nicht mit seinem Club. Sarri spielt seinen Sarribal egal ob bei Napoli oder Chelsea und wird es jetzt auch bei Juve tun. Mancini ist auch ein gutes Bsp: Er spielt sogar in einer Nationalmannschaft den Wheeler Dealer (10 Spieler auf einer Position ausprobieren).
Ob vom Erfolg gekrönt oder nicht spielt doch erst mal keine Rolle, mir gings beim de Boer-Beispiel nur darum zu verdeutlichen. Nimm halt einen Rudi Garcia, der war mit seinem Offensivfußball durchaus erfolgreich für Roma-Verhältnisse.
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon inter » Mi 19. Jun 2019, 12:01

@Bosse: Genau das mein ich ja: Besitzer wechseln, Trainer noch häufiger, aber die Konstante ist die mangelnde Durchlässigkeit des Systems, in dem nie ein Jugendspieler nachhaltig in der Kampfmannschaft untergekommen ist. Gerade weil Welten zwischen der Steinreich-Zeit und der Pleite-Ära liegen, ist das auffällig. Man hat aus der Not keine Tugend gemacht und plötzlich auf die Jugend gesetzt.

@Trainer: Natürlich liegt die Endentscheidung, wer spielt (im Idealfall) letztlich beim Trainer. ABER: Der kann eben unterschiedlich arbeiten, je nachdem, in welchem Umfeld er sich befindet. Als Spalletti bei Empoli kein Geld hatte, musste er Jugspund Di Natale eine Chance geben. Als er dann Geld hatte, holt er sich lieber "fertige" Spieler. Und auch unabhängig vom Reichtum des Vereins gibt es geduldigere und weniger geduldige Klubs. Man sitzt bei Inter genauso auf dem Schleudersitz wie beim vergleichsweise weniger vermögenden Palermo. Naturgemäß wird man sich hier weniger zeit nehmen, Spieler erst zu entwickeln. Warum soll Spalletti Zaniolo entwickeln, wenn er Nainggolan sofort haben kann. Selbst mit dem heutigen Wissen: Nainggollan wird alters- und verletzungsbedingt immer billiger, während Zaniolo immer teurer wird, aber rein von der Saisonleistung her:
Zaniolo: 27 Spiele, 4 Tore, 2 Assists
Nainggolan: 29 Spiele, 6 Tore, 3 Assists
Denke, jeder Fan, der beim Verein bleibt, wird übereinstimmen, dass der Transfer nachträglich betrachtet blöd war, aber aus des Trainers Sicht?! Nainggolan hat Inter wohl tatsächlich noch mehr geholfen als Zaniolo in dem Jahr seines Durchbruchs, der ja nur aus der Retrospektive feststeht, aber aus der Perspektive des letzten Sommers keineswegs vorgegeben war. Also selbst wenn Nainggolans Verletzungen und Zaniolos Durchbruch bekannt wären, hat der Trainer für diese Saison alles richtig gemacht. Und darüber hinaus ist er ja sowieso nicht im Amt - also wieso soll er darüber hinaus planen? Möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn wir mit Zaniolo das eine entscheidende Tor, das Nainggolan zur Saisonrettung schlussendlich persönlich beigesteuert hat, nicht gemacht hätten. Man hätte wohl noch wesentlich mehr auf den Trainer herumgehackt.

@Transfermanager: Natürlich wird sich der nicht querstellen, wenn er weniger ausgeben muss, wobei der auch um aufzufallen womöglich einen Prestigetransfer pro Saison braucht oder seine eigenen Ideen hat - dann muss man einfach schauen, wer mehr Rückhalt im Verein hat: bei Conte wird das jetzt der Trainer sein, bei den Bayern war es zu seiner Zeit als Manager immer Höhneß. Eine Position lässt sich unterschiedlich ausführen, je nachdem welche Persönlichkeit sie bekleidet, aber auch wie der Verein strukturiert ist.

@Englisches System: In England ist der Trainer und der Manager eine Person. Das macht sie wesentlich mächtiger, aber hier hat man traditionell auch mehr Geduld mit dieser Person.

@Inters Nachwuchsmannschaften: Ist bestimmt so. Sonst wäre es keine Nachricht gewesen, dass Conte zurecht alles Nachwuchsteams jetzt mit dem selben System spielen lassen möchte.

@Großvereine: Sicher setzt man mit dem Geld mehr auf fertige Spieler, aber dennoch schaffen es Vereine wie Barca, Real, Bayern, etc. ständig, Eigenbauspieler im Team zu haben.

@Mancini: Glaube, insofern hat er mit dem Nationalteam einen guten Arbeitgeber - da kosten diese Experimente wenigstens kein Geld. ;)

@Zusammenfassung: Denke, Nainggolan-Zaniolo zeigen ziemlich gut, wieso gerade bei einem Schleudersitz-Verein wie Inter die Jugend nicht durchkommt. Zaniolo hatte heuer den Durchbruch und Nainggollan ist komplett am absteigenden Ast und keiner von uns hätte nach dieser Saison den Deal des Vorjahres so wieder abgewickelt. Dennoch war es aus Trainersicht das Richtige, denn so wurden die Saisonziele erfüllt und anders wären sie wommöglich nicht aufgegangen. Denn selbst der einschlagende Zaniolo hat noch (geringfügig) schlechtere Werte als der abbauende Nainggolan, der eben Inter am Ende in die CL geschossen hat. Aus Trainersicht entscheiden die Saisonziele: Die hat er so erfüllt. Wenn das Management auch nur so kurzfristig denkt und dementsprechend schnell feuert, wird sich das nicht ändern. Wenn man Inter langfristig im Auge hat, war der Deal aber sicher schlecht. Aber wieso sollte einem Trainer, der durchschnittlich kein Jahr bleibt, die Zukunft des Vereins mehr am Herzen liegen als den Bossen?
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon campione » Mi 19. Jun 2019, 15:55

Aber wenn du doch sogar einräumst, dass die Entscheidung beim Trainer liegt, und sogar sagst dass du es nachvollziehen kannst...
Wie kann es dann immer noch komplett am Verein liegen :mrgreen: ? Mir schleierhaft wie man trotz dieser Aussage immer noch zu diesem Schluss kommen kann...
Aber nunja, muss das auch nicht unbedingt verstehen.

Für mich zieht auch dieses Argument mit dem "bei anderen Vereinen funktionerts doch" überhaupt nicht.
Klammern wir doch mal Barca aus... kein Großverein zieht ansonsten "ständig" Leute aus der Jugend hoch und selbst bei denen ist das eher selten geworden.
Bayern? Die sind wohl das aller beste Beispiel um meinen Standpunkt zu untermauern. Bei denen geht doch in Sachen Jugend schon seit locker 10 Jahren überhaupt nichts, im Gegenteil kaufen sie einen Hummels für 40 Mio zurück. Die letzten Spieler aus deren Jugend, die irgendwann mal Bedeutung hatten waren Müller und Alaba. Und das haben die Bayern wem zu verdanken? Richtig: van Gaal, einem Trainer der eben dafür bekannt ist ein Auge für die Jugend zu haben.
Sieh es ein: Wäre Spalle in dieser Ära Bayerncoach gewesen, wäre ein Alaba heute womöglich ein Niemand. Ein Müller sowieso... Denn auch da hätte er, anders wie etwa bei Empoli, die Wahl gehabt. Und wofür mein Glatzenbruder sich dann entscheidet wenn er die Wahl hat wissen wir ja alle ;)

edit: Aktuell liefern wir übrigens auch einem Conte genügend Steilvorlagen: Einen hochtalentierten Pinamonti könnte man im Zuge eines Icardi-Abschieds wunderbar eingliedern bei einem Doppelsturm. Bastoni auch in einer Dreierkette. Es liegt am Trainer diese Steilvorlagen zu nutzen.
Aber ja, behaupten wir halt einfach weiter, dass es bei uns ja sooo unmöglich ist bei dieser verkorksten "Struktur" :D

Wir können ja auch einfach zu einem Verein verkommen der den Trainern vorschreibt wen sie aufs Feld zu schicken haben, wird dann bestimmt alles besser^^
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon inter » Mi 19. Jun 2019, 16:44

@Wenn du nicht Barca willst, nimmt bei den Großvereinen Real her! im derzeitigen Kader:
1. Varane spielt seit er 18 ist bei Real und wird somit als Eigenbauspieler gewertet (Vinicius Junior wird auch einmal gewertet werden)
2. Nacho
3. Vallejo
4. Reguilon
5. Carvajal (mit Abstecher)
6. Llorente
7. Ceballos
8. Asensio
9. Vazquez
Da sind jetzt viele unter anderen Trainern hochgekommen, also liegt es da offenbar auch nicht am Trainer allein.

Bei Paris hast du Areola, Weah, N'Soki, Kimpembe, Rabiot - auch alle unter unterschiedlichen Trainern ins Team gekommen.

Mag jetzt nicht alle Teams durchgehen, aber es gibt einfach Teams, bei denen das erwartet wird.

Fakt ist, dass Inter als einziger Teilnehmer der vergangenen Champions League Saison keinen einzigen Eigenbauspieler auch nur eine Minute Spielzeit gegeben hat. Das spricht schon Bände, denn dass Spalletti keinen eingebaut hat, wäre das eine, aber es hat offenbar auch keiner vor ihm nachhaltig getan und verboten wurde es den Trainern sicher nicht. Wenn ein Trainer nur von Saison zu Saison denken muss und kann, wird er sich das kaum antun, einen Spieler aufzubauen, wenn er fertige Spieler haben kann - dafür hat er schlicht die Zeit nicht.
Bei Barca, Real und Paris kann der Trainer auch jeden Spieler kaufen und schaffen Jugendspieler den Durchbruch - unabhängig vom Trainer.

@Schlussfolgerung:
Klar, der Trainer trifft die Entscheidung, aber eben die, die für ihn die Beste ist (kurzfristiger Erfolg, sonst wird er gefeuert -> da bei Inter nur der kurzfristige Erfolg zählt, wird er nur kurzfristige Maßnahmen erwägen -> die Umstände bringen ihn dazu, diese oder jene Entscheidung zu treffen; wenn ein Trainer davon ausgeht, mehr Zeit zu haben, wird er mehr aufbauen).
Der Verein muss veranlassen, dass der Trainer die besten Entscheidungen für den Verein trifft (indem man durch Maßnahmen eine Ausgewogenheit zwischen kurzfristigen Erfolgen und langfristigen Zielen schafft und Vorgaben definiert; stelle mir das ca. so vor -> "du musst nicht gleich Meister werden, dafür fordern wir ein Durchschnittsalter im Kader von xy, den Einbau von mind. einem Jugendspieler in den nächsten drei Jahren - also auf Vertragsdauer -, Godin kannst dir gleich abschminken, wir haben drei hervorragende Verteidiger und bereits Ersatz da und mit Vanheusden und Bastoni rücken Jugendspieler nach, die wir integriert sehen wollen, mindestens einer davon sollt zumindest als Ersatzverteidiger aufgebaut werden und im letzten Vertragsjahr erwarten wir ein tatsächliches Mitspielen um den Scudetto - Ziel darf nicht mehr als 5 Punkte verfehlt werden).

Und manchmal diktieren die Bosse auch schon die Aufstellung - ob das gut ist, sei dahingestellt, aber ob Donnarumma ohne Berlusconi-Befehl zum Stammkeeper geworden wäre, weiß ich beispielsweise nicht.

Also: Klar ist das auch bei uns möglich, dass Jugendspieler durchkommen - es gibt sie ja-, aber die müssen eben auf Schiene gebracht werden und das geht leichter, wenn der Trainer gewisse Vorgaben hat. Wenn nur zählt, dass er Meister werden soll - und zwar am besten dieses Jahr - wird der Trainer besser Godin statt Bastoni spielen lassen.
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon inter » Mi 19. Jun 2019, 16:47

P.S.: Also außer dem Weg, dem Trainer alle Freiheiten einzuräumen, ihn sicher mehrjährig anzustellen und ihn damit zur Nachhaltigkeit zu treiben, kann man auch den gegenteiligen Weg gehen, und eben keinen Nainggolan kaufen, wenn Zaniolo da ist oder keinen Godin holen, wenn Bastoni bereit steht.
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon campione » Sa 22. Jun 2019, 17:26

ok, danke für die Ausführung. Ich verstehe jetzt tatsächlich besser was du meinst.

Find wir sehen vieles gar nicht mal so verschieden.
Für meinen Teil: (fast) alles was du aufführst stimmt und kann man aus meiner Sicht so stehen lassen.
Aber: Finde halt, dass es nur die halbe Wahrheit ist. Warum hab ich ja bereits erläutert.

Darüber hinaus war pur schwarz oder weiß eben noch nie die absolute Wahrheit. Zumindest bei solch komplexen Gegebenheiten nicht. Finde es halt einfach falsch die Fehler nur auf einer Seite zu suchen.

Bei der Schlussfolgerung kann man sicherlich sagen, dass für die Trainer Inter ein schwieriges Umfeld ist aber mit Sicherheit auch jede Menge Potential birgt welches von sämtlichen Herren der letzen Jahre - und das ist auch ein Fakt - nun mal gekonnt verschenkt wurde (nicht nur in Bezug auf junge Kicker einbinden).
Dem Verein kann man anlasten dass man die Sache mit der Jugend mehr forcieren könnte, er bietet aber auf einer anderen Ebene durchaus eine gute Grundlage indem er kontunierlich einen ordentlichen Pool an (offenbar) begabten Jungspielern zu Verfügung stellt, sowohl selbst ausgebildet und in der Primavera eingesetzt, als auch teuer zugekauft.

Bleibe aber dabei, finde das Ergebnis ist hier in verhältnismäßig recht großen Teilen direkt an die Trainerwahl gekoppelt. Hier kann der Verein den größten Hebel ansetzen um was zu ändern.
Solche Zwangsauflagen die du da beschreibst halte ich für schwierig. Man kann dass sicherlich machen und bestimmt gibt es sowas irgendwo auch im Weltfußball. Aber ohne einem Trainer an der Seitenlinie der zumindest im Ansatz diese Philosphie teilt wird das mMn auch wenig bringen. Das muss dann schon auch zusammenpassen.
Von Coaches klassicher italienischer Schule darf und sollte man eben nicht erwarten, dass sie sich in deinem Verein plötzlich um 180° drehen und anfangen groß junge Spieler einzubinden, vor allem von denen nicht die sich bereits im Spätherbst ihrer Karriere befinden (klar wenn da einer ist wie Skriniar oder ein junger Icardi wird er sich zwangsläufig etablieren).
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Re: Eingliederung der Jugendspieler ins A-Team

Beitragvon inter » Mo 24. Jun 2019, 07:58

Dachte auch, dass wir eher aneinander vorbeisprechen, bzw. ich nicht klarmachen konnte, was ich mein. Definitiv liegt die Wahrheit dazwischen. Der Trainer entscheidet, trägt die Verantwortung und wird dementsprechend auch gefeuert, aber die Umstände machen halt auch viel aus und daher meinte ich ja, dass es kein Zufall sein kann, dass unter keinem der Trainer langfristig einen Eigenbauspieler gab. Nach dem Abschied von Bergomi gab es noch Frey, Pirlo, Ventola, Pasquale, Martins, Obinna, Santon und Balotelli. Das sind acht Spieler in 20 Jahren, die mehr als eine Saison hatten, aber länger als ein bis zwei war auch keiner von ihnen Stammspieler. Glaube, da ist viel Potenzial liegen geblieben und wenn es nur die Coaches wären, dann wäre das binnen eines Fünfteljahrhunderts schon ein großer Zufall, dass keiner durchkommt. Hatte kurz die Idee, dass es vielleicht einen Zusammenhang zwischen Trainerwechselfrequenz und Eigenbauspielerdurchlässigkeit geben kann, aber man siehr ja bei den Red-Bull-Vereinen, dass es das nicht ausschließlich sein kann. Und innerhalb des Red-Bull-Imperiums ist das zumindest doch eine Philosophie, die vom Verein und nicht von den Trainern ausgeht: Jung kaufen, nach Möglichkeit behalten und wenn nur mit Megagewinn verkaufen. Dieser Philosophie sind eben auch Sadio Mané, Berisha, Hinteregger oder Lazaro entsprungen. Auf höherem Niveau kann man die Talente auch behalten.

180° dreht sich wohl keiner, aber selbst Trapattoni hat bei Red Bull jungen Spielern eine Chance gegeben (wenn auch nicht allen). Im Idealfall teilt der Trainer gleich die Philosophie, aber er kann sie nicht teilen, wenn sie nicht da ist. Um bei Red Bull zu bleiben (die ein irrsinnig attraktives Offensivpressing betreiben): hier dachte man schon vielfach, die Trainer stecken hinter dem schönen System, aber ob Roger Schmidt oder Oscar Garcia - bei vielen Trainern muss man sagen, dass Salzburg ohne sie auch weiter Erfolg hatte, während sie nicht unbedingt immer erfolgreich waren (von Adi Hütter mal abgesehen). Bin schon gespannt, wie es bei Rose weitergeht. Also irgendwie dürft eine starke Vereinsphilosophie unter Umständen schon auch die Trainer prägen können, wenn auch - wie von uns beiden schon erwähnt - die Wahrheit in der Mitte liegt, bzw. das wohl sehr unterschiedlich laufen kann und eben auch von den Persönlichkeiten und deren Standing abhängt.
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